“I know what you want
You want me to step up to the mic
And say ‘love is love’
But that’s not what I want
Or what I believe
Cause love doesn’t keep my sisters safe
So love alone won’t set us free”
(Too Attached 2018)
Liebe ist nicht gleich Liebe. Rechtlich anerkannte Formen von Liebe, romantische Beziehungen, neoliberal vermarktete Selbstliebe und Fantasien von Harmonie und Einheit in politischen Bewegungen schützen nicht vor (tödlicher) Gewalt noch sind sie per se befreiend. Stattdessen sind sie von Rassismus, Eurozentrismus, kapitalistischen und klassistischen Verhältnissen und Ableismus durchzogen und damit zutiefst mit der Aufrechterhaltung weisser Vorherrschaft verbunden.
Wie kann Liebe angesichts dessen transformiert werden? Und wie können wir Trans*formationen lieben? Angesichts der weitestgehend verschwiegenen (post)kolonialen Geschichte der Schweiz sind dies dringende und komplexe Fragen. „Wir“ brauchen soziale Trans*formationen! Aber wie können wir an diesen arbeiten und dabei Dominanzverhältnisse herausfordern? Wie kann eine Ethik der Liebe (bell hooks 2000) praktiziert werden, die diese Strukturen subvertiert? Wie können wir zu einer Armee von Liebenden (Anonymous 1990) werden, ohne tödlichen Fantasien von Liebe (Eleanor Wilkinson 2017) zu verfallen? Wie können wir Liebe in den Alltag politischer Bewegungen integrieren, um diese zu stärken (Syrus Marcus Ware 2017)? Wie kann durch Liebe Raum für Komplexität und Differenz geschaffen werden, um so Gewalt- und Machtverhältnisse zu entlieben (lann hornscheidt 2018)?
Zusammen mit inter/nationalen Aktivist_innen, Künstler_innen und Wissenschaftler_innen wollen wir einen Ort schaffen, diese Fragen in unterschiedlichen Formaten zu bearbeiten.
Programm
Freitag, 28. Juni
17Uhr Eröffnung
18Uhr Begrüssung & „Non-linear History of open wounds”, Installation und Lecture-Performance von Kamran Behrouz (CH/IR)
19Uhr „Sit with the Discomfort”, Vortrag von Syrus Marcus Ware (CAN)
„On Re-Considering Trans* Politics and Trans Studies”, Vortrag von Yv E. Nay (CH)
Im Anschluss and die Beiträge >„What’s love got to do with it?”, Diskussion mit Kamran, Syrus und Yv und Publikum
21Uhr Abendessen
22.00 Uhr „Trans*forming Love: Loving Trans*formations“, Filmscreening von trans*screenings (AUT), Orginalton: Englisch und Spanisch, englische Untertitel
Samstag, 29. Juni
14-16 Uhr, „Sie nennen es Liebe - Wir nennen es Arbeit?" Kitchen Table Talk zu Klasse, Care und Prekarität mit Francis Seeck (DE)*
17-19 Uhr, „Activist Love Letters”, Workshop mit Syrus Marcus Ware (CAN)*
20Uhr Abendessen
„Love Songs recollected”, Soundinstallation von Fender Schrade (DE)
*Aufgrund begrenzter Teilnehmer_innenzahl bitten wir Interessierte sich für den Kitchen Table Talk sowie den Workshop am Samstag bis zum 25. Juni via E-mail an lovetransformations@gmx.ch zu registrieren.
Zugänglichkeit:
Ort: Les Complices*, Anwandstrasse 9, CH-8004 Zürich
Öffentliche Erreichbarkeit: Tram 2 oder 3 bis “Bezirksgebäude”; Tram 8 oder Bus 31 bis “Helvetiaplatz”
Eingeschränkt zugänglich für Rollstuhlfahrer_innen: Schienen geeignet für Rollstühle bis zu einem Gewicht von max. 230kg am Seiteneingang. Falls die Schienen zu steil sind, assistieren wir gerne. Vor Ort ist leider keine rollstuhlgerechte Toilette vorhanden, aber Gäst_innen dürfen die barrierefreie Toilette im BEBEK, Badenerstrasse 171 (Entfernung ca. 500) benützen.
Sprache: Englisch und Deutsch, selbstorganisierte Übersetzungen
Essen: glutenfrei, vegan
Raumluftqualität: Der Raum ist rauchfrei. Außerdem sind wir bemüht, die Raumluft duftstofffrei zu halten. Duftstoffe können für Personen mit chemischen Unverträglichkeiten ernsthafte Gesundheitsproblemen auslösen. Daher bitten wir alle Gäst_innen auf Parfüm, Haarspray und andere Kosmetika mit chemischen Duftstoffen zu verzichten.
Eintritt ist frei, Spenden für Essen und Getränke sind willkommen aber nicht verpflichtend.
„Love Trans*formations” wird von Jonah I. Garde (AUT/CH) und Simon Harder (DE/CH) in Kooperation mit Gökçe Ergör/Les Complices* organisiert. Die Veranstaltung markiert das Ende des Forschungsprojekts „Art Education as a Site for Negotiating In*Visibilities” am Institute for Cultural Studies in the Arts der Zürcher Hochschule der Künste.
gefördert durch:
ZHdK, ICS
Fonds Respect (LOS, TGNS, PINK CROSS)
Gleichstellung der Universität Zürich