06.01.2018
19Uhr
Performance
Diskussion
 
 
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Queer Future Now

In einem Raum voller Queers kann manchmal ein Moment entstehen, das sich anfühlt, als ob wir in einer queeren Zukunft leben würden, in einem Paralleluniversum das nicht länger von binären Systemen bestimmt ist. Aber spätestens wenn wir aus dieser Blase raus auf die Strasse treten werden wir wieder in binäre Kategorien eingeteilt.

Senith ist seit mehr als zehn Jahren queere Dragperformer*in, Organisator*in von Workshops und Events und queere Aktivist*in. Sie ist Mitbegründer*in von Eyes Wild Drag, einer der ersten queeren Performancekunst-Gruppen in Italien. Senith ist heute Art Director des GendErotica Festivals. Queer Infection ist seit 2011 fester Bestandteil der zweijährlich stattfindenen GendErotica. Auf Grund fehlender finanzieller Unterstützung fand das Queer Infection Lab 2017 im Rahmen des Hacker Porn Film Festivals in Rom statt, um den Spirit der GendErotica aufrecht zu erhalten.


Der erste Teil der Performance beschäftigt sich mit sozialem Kannibalismus und Fetischismus, während der zweite Teil von Identitätszuschreibungen handelt, die sich einfach nie richtig anfühlen.

Nach der Performance folgt eine Diskussion mit Senith, Meloe Gennai, Marilyn Umurungi und dem Publikum.

Senith hat dieses Jahr auch das Queer Infection Lab in Rom organisiert. Als wir sie einluden, um mehr darüber zu erfahren, waren wir (als Organisator*innen) uns einig, dass der Begriff Queer Infection, verstanden als Verbreitung der Idee, binäre Systeme zu überwinden, Potential hat. Doch Queer Infection beinhaltet auch negative Konnotationen, die wir ebenfalls diskutieren wollen.


Poet & Artivist Meloe Gennai wird die Diskussion übersetzen. Meloe aus Genf haben wir erst kürzlich am Philosophy-Slam in der Roten Fabrik kennen lernen dürfen. Meloe performte dort einen Text mit dem Titel il y a des gens qui sont humains (manche Menschen sind sogar menschlich). Black Trans Lives Matter postuliert Meloe in dieser Performance und erinnert damit daran, wieviele Kämpfe, gerade jetzt, weitergeführt werden müssen.

Marilyn Umurungi wird die Diskussion eröffnen und moderieren. In Anbetracht der negativen Konnotationen von Queer Infection weist Marilyn auch darauf hin, dass in der Schweiz das Narrativ, dass die vormals kolonisierenden Länder fortschrittlicher seien als die ehemals kolonisierten, oft auch in queeren Blasen (manchmal unbewusst) am Leben erhalten wird.

Der Abend ist multilingual (deutsch, englisch, italienisch). Es wird übersetzt.