TITUBA.2POINT.OH! ist eine Tanzperformance, die die Transformation eines Geistes zur realen Person thematisiert. Die Performance zeigt die Reinkarnation von Tituba, einer versklavten schwarze Latinx-Frau aus Massachusetts, die Ende des 17. Jahrhunderts lebte. Sie war eine südamerikanische Ureinwohnerin, die von Barbados in die Vereinigten Staaten verschifft wurde. Tituba zählte zu den ersten Frauen die, im Rahmen der Hexenprozesse von Salem 1692, wegen Hexerei verurteilt wurde. Ihre Geschichte findet bis heute zahlreichen Widerhall in Kunst und Popkultur. Die Performance spielt mit dem Potential einer alternativen Ausgangssituation. So wird Tituba als schwarzer, armer, queerer Mann wiedergeboren. Er/Sie beginnt zu realisieren, dass er/sie immer noch einer gesellschaftlichen Hexenjagd ausgesetzt ist, die zwar ihre Form verändert hat, jedoch immer noch gefährlich und kräftezehrend ist. Doch die Reinkarnation von Tituba ist widerständig und ihr Ehrgeiz ist der Treibstoff, um Ruhm zu erlangen. Er/sie will ein Voodoo-Popstar werden und es gelüstet sie danach den denselben Mann, der sie vor 400 Jahren verurteilte und der heute immer noch an der Macht ist, zu bestrafen.
Ivy Monteiro hat einen BA in Multimedia und Performance an der Zürcher Hochschule der Künste absolviert. Ivy entwickelt Praktiken und performative Rollen in Tanz, Musik und Bildender Kunst, um die Konstrukte von Weiblichkeit, Geschlecht, Race und sozialer Herkunft zu hinterfragen und neu zu denken. Die Verbundenheit zu den Ahnen und spirituelle Einflüsse werden in queeren, futuristischen Stücken umgestaltet und inszeniert.
